LIEDERMACHER UND SCHLAGER

Liedermacher

Beschreibung und Merkmale

Der Begriff „Liedermacher“ entstand in den 1960er-Jahren in Deutschland und beschreibt Künstler, die ihre Lieder (Musik und Texte) überwiegend selbst schreiben, komponieren und interpretieren. Sie begleiten sich oft selbst auf einem akustischen Instrument wie Gitarre oder Klavier.

Liedermacher-Lieder sind in der Regel textlastig und zeichnen sich durch eine gewisse „literarische Qualität“ aus. Die Themen sind oft persönlich, gesellschaftskritisch oder politisch. Der Fokus liegt auf der Botschaft des Textes und der Authentizität des Künstlers, nicht auf kommerziellem Erfolg oder einer aufwändigen Bühnenshow.

Herkunft und Geschichte

Die deutsche Liedermacher-Szene wurde stark vom amerikanischen Folk-Revival der 1960er-Jahre und den französischen Chansonniers beeinflusst. In Deutschland waren es vor allem Künstler , die das Genre mit politischen Botschaften prägten.

In den 1970er- und 1980er-Jahren erreichten Liedermacher ein breiteres Publikum, während andere weiterhin vorwiegend gesellschaftskritische Themen behandelten. Ab den 1990er-Jahren entwickelte sich die Szene weiter, teils in Richtung „Liedermaching“ (mit humorvolleren Texten), teils in die heutige Singer-Songwriter-Szene .

Schlager

Beschreibung und Merkmale

Der Schlager ist ein Genre der populären Musik mit meist leicht eingängigen, instrumental begleiteten Gesangsstücken. Die Melodien sind einfach, harmonisch und oft in Dur-Tonarten gehalten. Die Texte sind meist deutschsprachig und behandeln universelle und emotionale Themen wie Liebe, Sehnsucht, Herzschmerz oder Lebensfreude, oft auf eine direkte und kitschige Art. Schlager-Songs sind primär für Unterhaltungs- und Tanzzwecke konzipiert und haben eine klare, wiederkehrende Struktur (Strophe-Refrain-Strophe-Refrain).

Herkunft und Geschichte

Die Wurzeln des Schlagers reichen bis ins späte 19. Jahrhundert und die Operette zurück. Lieder aus Operetten, die populär wurden und auch außerhalb des Stücks Erfolg hatten, wurden zu „Schlagern“ (von „einschlagen“ im Sinne von „ein Hit werden“). In den 1920er-Jahren wurde Berlin zum Epizentrum der deutschen Unterhaltungsmusik.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Schlager seine erste Blütezeit in den 1950er- und 1960er-Jahren. Die Lieder handelten oft von Fernweh und sonnigen Orten, um dem Publikum eine Flucht aus dem Nachkriegsalltag zu bieten.

In den 1970er-Jahren kamen die ersten großen Fernsehshows und machten den Schlager zu einem Massenphänomen. Obwohl der Schlager in den 1980er-Jahren kurz von der Neuen Deutschen Welle überschattet wurde, feierte er Ende der 1990er-Jahre ein Comeback. Die moderne Form, wird oft als „Pop-Schlager“ bezeichnet, vermischt traditionelle Elemente mit Pop-Musik.



Hörprobe 1
Hörprobe 2
Hörprobe 3