Wienerischen Musik ist tief mit der Kultur und der Geschichte der Stadt Wien verwurzelt und umfasst verschiedene Stile.
Das Wiener Lied (Wienerlied)
Beschreibung und Merkmale:
Das Wiener Lied ist das Herzstück der Wiener Musik. Es ist eine eigenständige Musikgattung, die sich durch eine melancholische, sentimentale und oft auch humorvolle Grundstimmung auszeichnet. Die Texte sind fast immer im Wiener Dialekt verfasst und spiegeln das typische Wiener Lebensgefühl wider: die Liebe zur Stadt, zum Wein und zur Natur, aber auch eine gewisse morbide Sentimentalität, das Bewusstsein der Vergänglichkeit und ein Schuss Grantigkeit.
Charakteristisch für das Wiener Lied sind:
Der „Dudler“:
– Eine spezielle Jodelform, die sich in die Melodieführung einfügt.
Instrumentierung:
– Traditionell in kleiner Besetzung, oft mit Geigen, Klarinette, einer Schrammelharmonika oder einem Akkordeon und einer Kontragitarre.
Themen:
– Die Lieder handeln von der Schönheit der Stadt („Wien, nur du allein“), von den Freuden des Lebens („I bin a alter Sünder“) und von der Melancholie des Abschieds.
Die Geschichte
Das Wiener Lied entstand im 19. Jahrhundert und entwickelte sich aus Volksliedern, Tänzen (wie dem Ländler und Walzer), aber auch aus der Operette und dem Wiener Singspiel. Die Hauptschaffenszeit und Blütezeit lag in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als das Genre vor allem in den Vororten und Heurigen (lokale Weinstuben) der Stadt populär wurde.
Wichtige Einflüsse waren die Fiakersänger und Volkssänger, die in den Wirtshäusern Wiens auftraten und die Lieder verbreiteten. Das Wiener Lied unterscheidet sich klar vom klassischen Schlager. Es ist weniger auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet, sondern ein authentischer Ausdruck des lokalen Kultur- und Lebensgefühls.
Schrammelmusik
Beschreibung und Merkmale:
Die Schrammelmusik ist ein spezifischer Stil der Wiener Musik, der im 19. Jahrhundert entstand. Benannt ist sie nach den Brüdern Johann und Josef Schrammel, die diese Musikform als „Schrammel-Quartett“ perfektionierten. Schrammelmusik zeichnet sich durch einen wehmütig-melancholischen Klang aus, der oft als „weinend“ oder „schleppend“ beschrieben wird.
Instrumentierung:
– Das traditionelle Schrammel-Quartett besteht aus zwei Geigen, einer Klarinette (oft die kleine G-Klarinette, das sogenannte „Picksüße Hölzl“) und einer Kontragitarre (ein großes, oft zweihalsiges Instrument, das für den Rhythmus und die Basslinie sorgt). Später kam auch die Schrammelharmonika hinzu.
Emotionaler Ausdruck:
Schrammelmusik ist weniger zum Singen als zum Zuhören gedacht. Sie drückt oft eine tiefe, fast tragische Sentimentalität aus und ist die musikalische Begleitung für das „Raunzen“ (Wehklagen) und das „Schmähführen“ (Humor).
Themen:
– Die Lieder handeln von der Schönheit der Stadt („Wien, nur du allein“), von den Freuden des Lebens („I bin a alter Sünder“) und von der Melancholie des Abschieds.
Die Geschichte:
Die Gebrüder Schrammel gründeten ihr Quartett 1878 und erlangten schnell große Popularität. Ihr Musikstil begeisterte nicht nur das einfache Volk in den Vororten, sondern auch die Wiener Aristokratie und bekannte Komponisten wie Johann Strauss (Sohn) und Johannes Brahms. Die Schrammelmusik etablierte sich als ein fester Bestandteil der Wiener Wirtshauskultur und ist bis heute ein Symbol für die traditionelle, wehmütige Seite der Wiener Seele.
Wichtige Einflüsse waren die Fiakersänger und Volkssänger, die in den Wirtshäusern Wiens auftraten und die Lieder verbreiteten. Das Wiener Lied unterscheidet sich klar vom klassischen Schlager. Es ist weniger auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet, sondern ein authentischer Ausdruck des lokalen Kultur- und Lebensgefühls.